Mittwoch, 11. März 2009

Geregelter Tod ?......Amoklauf in Winnenden, und..

Guten Abend, ich grüße Euch am Mittwoch. Ich wollte heute über die Antifaschisten von Dessau schreiben, die unter Einsatz ihres Lebens, sich gegen das Naziregime gestellt haben, sie wurden weder in der Veranstaltung an der Friedensglocke, am 7. 3., als in dieser Nacht Dessau in 1945 zerstört wurde, erwähnt, noch in der Predigt im Gedenkgottesdienst, ich erwähne sie später, wenigstens Einige davon, nach und nach, nun aber habe ich voller Entsetzen heute in den Nachrichten gehört, dass ein Amokläufer in Winnenden 16 Menschen getötet hat.

Vor 7 Jahren im April geschah das in Erfurt..
Quelle:
DE Wikipedia Org.
http://de.wikipedia.org/wiki/Amoklauf_von_Erfurt

In 2006 das in Emsdetten
Quelle:
Spiegel.de Panorama
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,449622,00.html

Winnenden heute, am 11.03.2009
Quelle:
Bild.de
http://www.bild.de/BILD/news/2009/03/11/amoklauf-winnenden/winnenden.html

Der Täter war 17 Jahre alt, er war in Schwarz gekleidet...Ihr könnt es lesen, Ihr könnt Euer Beileid ausdrücken in dem Formular, mir blutet das Herz. Auch in Alabama war ein Amoklauf.,.ich habe in keiner Weise daran gedacht, dass es hier in Deutschland wieder passiert..Ich fasse es nicht, wozu Menschen fähig sind, DU SOLLST NICHT TÖTEN ! DAS SAGT UNS GOTT IN SEINEN GEBOTEN !


Nun kommt heute auch in Angedacht das Thema: Geregelter Tod ?
Ich sage, nein, den gibt es nicht, wir haben es heute wieder mit Schrecken gehört, bei diesem Amoklauf in Winnenden....

Auch sie wollten nicht sterben:

Sie blieben standhaft, sie fielen im Kampf gegen den Faschismus

Wilhelm Feuerherdt, geboren 1885, Mitglied der SPD wurde in der Nacht zum 18.Juli 1932 in Dessau Ziebigk durch feige Faschisten überfallen, durch Messerstiche schwer verletzt,geboren 1874 er erlag den schweren Verletzungen am 10.Juli 1932.

Paul Fiedler, geboren 1874,Mitglied der SPD wurde am 12.12. 1944 verhaftet, am 1.2.1945 vom Sondergericht zu Eineinhalb Jahren Gefängnis wegen Staatsgefährdung verurteilt, in seiner Haftzeit kurz vor dem Zusammenbruch des Naziregimes im 71. Lebensjahr umgebracht.

Karl Geisendorf, geboren 1906, Mitglied der KPD, bei Erfüllung seines Parteiauftrages, von SS Schergen viehisch misshandelt , so dass er am 17.1.1933 verstarb.

Fritz Gladis, geboren 1920, parteilos wurde 1942 zur faschistischen Wehrmacht eingezogen und vom Feldkriegsgericht wegen Widersetzung zu 5 Jahren Zuchthaus verurteilt. Die letzte Nachricht kam aus Torgau, wo er kurze Zeit später ermordet wurde..nur 22 Jahre alt.

Hans Heinen, geboren 1909, Mitglied der KPD er wurde im Dezember 1943 verhaftet vom Sondergericht in Magdeburg wegen Zersetzung der Wehrkraft.Er wurde am 30.04. 1945 in Ichterhausen, in Thüringen umgebracht.In seiner Haftzeit in Coswig wurde ihm die Staatszugehörigkeit aberkannt.

Johannes Haas geboren 1904, Mitglied der KPD, wurde grausam gefoltert, die Wirbelsäule wurde ihm dabei angebrochen, er verstarb 1944 an den Folgen der erlittenen Verletzungen.

Hermann Heller, geboren 1884, Mitglied der SPD, wurde im Januar 1940 verhaftet, mißhandelt, gequält, er verstarb an den Folgen der Mißhandlungen am 22.1.1941.

Erich Hess, Mitglied der SPD wurde 1944 verhaftet, ins KZ verschleppt und dort bestialisch ermordet.

Hugo Jakobi, geboren 1875, Mitglied der KPD, Vorsitzender der Internationalen Arbeiterhilfe in Dessau, wurde im März 1933 verhaftet und im KZ Oranienbaum , später in Roßlau eingekerkert,er starb am 17.8.1935 an den Folgen der in der Haft erlittenen Misshandlungen.

Otto Johannes , geboren 1902, Mitglied der KPD, wurde in Dessau wegen Vorbereitung zum Hochverrat verurteilt, nach seiner Haftentlassung arbeitet er illegal in Dessau für die KPD weiter, er wurde zum Strafbatallion 999 auf eine unbewohnte Insel im Mittelmeer deportiert und dort von SS. Schergen ermordet.

Paul König, geboren 1892, hervorragender Funktionär der Dessauer KPD, wurde im März 1936 verhaftet, er war Verbindungsmann zur Bezirksleitung Magdeburg, er wurde zu 5 Jahren Zuchthaus verurteilt, nach seiner Entlassung wurde der standhafte Antifaschist am 12.7.1941 um 4 Uhr in Sachsenhausen durch eine Injektion ermordet.

Der Abschiedsbrief von Hans Heinen, geschrieben aus dem KZ Sachsenhausen

Liebe Lieschen und mein Sohn !

In einer Stunde lebe ich nicht mehr. Ich bin hier, ich weiß nicht, wo mmein Grab sein wird. Ich kann kaum schreiben, so jung wirst Du nun schon Witwe. Erziehe meinen lieben Jungen zu einem anständigen Menschen.

Liebes Lieschen, ich weiß, es wird Dich hart treffen. Ich weiß nicht, womit ich diese Strafe verdient habe. Erschossen wegen staatsfeindlichem Verhalten, heißt das Urteil. Du bist noch jung, setzte Dich darüber hinweg und laß den Kopf nicht hängen. Meinen lieben Jungen sehe ich nun nicht mehr.

Du liegst jetzt im Bett und schläfst, während ich hier sitze und vor Aufregung eine Zigarette nach der anderen rauche. Ich habe Dich und meinen Jungen sehr geliebt und muß so jung von Euch beiden fort.
Wie Du dein Leben ferner gestalten wirst, weiß ich nicht.
Stelle einen Antrag, damit Du Deine Staatszugehörigkeit wieder bekommst und damit unser Junge später keine Schwierigkeiten hat.

Was wird meine Mutter sagen ? Hoffentlich setzt sie sich darüber hinweg. Grüß bitte meine Geschwister noch einmal von mir.
Auch Deinen Eltern und Geschwistern den letzten Gruß von mir. Auch Werner und die anderen noch einen Gruß.
Mein letzter Gedanke ist bei Dir. Hoffentlich treffen sie mich gut, damit alles schnell vorüber ist. Daß unsere Fahrt nach Dresden solch ein Ende nimmt, habe ich mir nicht träumen lassen.

Nur wenn ich an Dich denke, dann wird mir bange. Wie wirst Du es erfahren und ertragen ?Sei bitte tapfer, denke an unseren Jungen, für den mußt Du leben.
Ich glaube die Stunde ist bald um. Verzeih bitte wenn der Brief so zerfahren und zusammenhanglos geschrieben ist.
Ich glaube ich lebe gar nicht mehr, mein Vater ist jung gestorben und ich werde
erschossen.
Denke, ich sei im Krieg gefallen und sag es auch zu Hänschen. Später kannst Du ihm die Wahrheit sagen.

Ich habe Dir nun nichts mehr zu sagen. Meine Lippen haben Dir den letzten Kuß gehaucht.
Lebe wohl, Hans

Quelle: aus meinen Handschriften, die ich aufgehoben habe..

Keiner von allen, die am 7. März 2009 predigten, oder ihr buntes Fest feierten, an der Friedensglocke, gedachten dieser tapferen Antifaschisten, die ihr Leben gaben, es sind längst noch nicht alle. die ich aufgeschrieben habe...es soll keiner in der Welt denken, dass es in Dessau keinen Widerstand gegen Hitler und seine Schergen gab....es gab sie in ganz Deutschland..
Ich schrieb sie auf, weil ich gegen das Vergessen bin, die Ursachen, wie diese Hitler überhaupt so stark werden konnten und zunächst ein ganzes Volk mitrissen, kennen alle, die so alt sind, wie ich und auch jüngere Menschen, wo das hinführte auch, wir hatten eine gute, sehr gute Schulausbildung in der DDR, wir müssen nicht belehrt werden, aber es weiter geben, was wir wissen.

Gehen wir zu Angedacht, da ist das Thema, geregelter Tod ? Wir wissen, dass es den nicht gibt.aber folgen wir dem Text, dass heute so etwas passiert, konnte Herr Pfarrer Johannes Rost, wie wir alle, nicht ahnen.

An(ge)dacht zum Nachhören !

Klickt bitte rechts in das grüne oder blaue Feld,dem Banner von MDR1 Radio Sachsen-Anhalt, es steht aber immer nur der aktuelle Text dort, immer der Text von der Woche, die wir gerade haben !***

An(ge)dacht Mittwoch, den 11.03 2009, Sprecher Herr Pfarrer Konstantin Rost aus Magdeburg
Nacherzählt von Lara

GEREGELTER TOD ?

Herr Pfarrer Johannes Rost beginnt sein Angedacht mit der Frage: Geregelter Tod? Dann sagt er, gut zu wissen, dass alles geregelt ist, das liest er in großen Buchstaben geschrieben, neben dem Bild, wo eine Frau zu sehen ist, Mitte 60.
Der Pfarrer fragt sich noch, was sie wohl geregelt haben wird.
Vielleicht hat sie gebacken, erwartet die Enkel, oder sie hat überlegt, wohin sie im Sommer in den Urlaub fährt.Nein, es steht ein ganz anderer Text dabei, diese Frau hat alles geregelt für den Fall, das sie das Erdenleben beendet.

Dafür wirbt ein Magdeburger Bestattungsinstitut, was damit sagen will, kümmere dich rechtzeitig um deine letzten Dinge, denke daran, dass du nicht ewig lebst..ja, das haben wir alle heute bitter erfahren müssen, Leben, unschuldige Leben wurden ausgelöscht, darunter Schüler..durch einen 17jährigen , der durchgeknallt ist....an Waffen ran kam im Elternhaus..
Herr Pfarrer Johannes Rost, der nichts von dem heutigen Amokläufer ahnen konnte, sagt Worte aus der Bibel, ich sage zunächst diese Worte..

HERR LEHRE MICH ZU BEDENKEN; DASS WIR STERBEN MÜSSEN; AUF DASS WIR KLUG WERDEN. Psalm 90, Vers 12

Quelle:
Wort und Wissen.de Die Bibel
http://www.wort-und-wissen.de/bibel/bibel.php?go=ps_90

ABER HERR LEHRE DOCH MICH; DASS ES EIN ENDE MIT MIR HABEN MUSS; UND MEIN LEBEN EIN ZIEL HAT UND ICH DAVON MUSS, Psalm 39, Vers 4
Aus diesem Psalm sind die Worte des Pfarrers.
Quelle:
Wort und Wissen.de die Bibel
http://www.wort-und-wissen.de/bibel/bibel.php?b=19&c=39&vr=ulu

Herr Pfarrer Johannes Rost, sagt uns, die Mittsechzigerin hat rechtzeitig daran gedacht, dass es ein Ende mit ihr haben muss, ihr kann ja nichts Unvorhergesehendes passieren, oder dazwischenkommen, es ist alles geregelt..
Für das Bestattungsinstitut ist es , sagt er weiter, die Bestattung auch, aber er weiß es anders, ich weiß es anders, wir wissen es anders.
Wir können nicht alles regeln, schon gar nicht unseren eigenen Tod, wir bestimmen nicht, wie lange wir leben, das bestimmt der HERR, der Pfarrer hat Zweifel.ob sich der Tod nach irgendwelche Regeln richten wird, seine Zweifel sind berechtigt, wir haben es heute wieder erfahren müssen.

Der Tod hinterlässt Chaos und Leere, Trauer und Verzweiflung, auch Wut...der Tod kommt nicht immer im Schlaf, oft ist er grausam, ich habe den Tod nicht nur einmal erlebt, wenn liebe Menschen von mir gegangen sind.....einige von uns haben ihre Kinder hergeben müssen, manchmal heilt die Trauer um das Verlorene nie, sie hält an, so lange man selber lebt.

Heute war ein Gottesdienst in dieser Stadt, wo der Amokläufer gewütet, getötet hat..wir alle sind voller Entsetzen über diese Tat.Im Gottesdienst wurden Kerzen angezündet, für die Opfer, tun wir es auch, stellen wir Kerzen ins Fenster.
Im Gottesdienst sagte der Pfarrer, WIR MÜSSEN ZUSAMMEN RÜCKEN; UM NICHT ZU VERZWEIFELN !

Herr Pfarrer Johannes Rost sagt uns, der Psalmbeter aus der Bibel, weiß, dass er sterben muss,ganz leise kommt über seine Lippen, HERR ICH HOFFE AUF DICH.
Er sagt, das ist tröstlich, er sagt, wo wir nichts mehr regeln können, regelt GOTT es für uns..und er wünscht uns einen nachdenklichen morgen, ja sage ich, der ganze Tag ist ein sehr nachdenklicher Tag gewesen und mancher von uns wird im Angesicht des Grauens, was wir heute gehört haben, nicht schlafen können, weil wir an die toten Kinder, an deren Eltern und an die anderen Toten denken müssen, das ist ein so tiefer Schmerz, der sich kaum aushalten lässt..

Lieben Dank an Herrn Pfarrer Konstantin Rost aus Magdeburg.

Quelle:
EKMD-reformiert.de
http://www.ekmd-reformiert.de/laden/gemeindebrief.pdf

Mit freundlicher Genehmigung vom Bistum Magdeburg
Quelle:
Bistum Magdeburg.de
http://www.bistum-magdeburg.de/

Mit freundlicher Genehmigung vom MDR 1 Radio Sachsen-Anhalt
Quelle:
MDR1 Radio Sachsen-Anhalt
http://www.mdr.de/

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LIEBEN GRUß IN EUREN ABEND,ALLES LIEBE,..Lara***

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